Feuerwehr Coesfeld

150 Gäste bleiben wegen Bombe draußen

Umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen in der Innenstadt

Umfangreiche Maßnahmen in der Innenstadt

COESFELD. (ugo) Zutritt verboten wird es wohl im St.-Vincenz-Hospital mit hoher Wahrscheinlichkeit am Sonntag ab 8 Uhr heißen. Archivfoto: AZ Foto: az
Coesfeld. Eine Stadt lernt, mit der Bombe zu leben. Nur gut zehn Anrufe gab es bei der Hotline des Kreises zum Thema Bombenentschärfung auf dem Jakobigrund. Sprecher Christoph Hüsing: „Die meisten wollten wissen, ob sie auch evakuiert werden müssen oder noch im Bereich der Schutzzone liegen, die mit einem Radius von 200 Metern um den möglichen Fundort festgelegt wurde.“

Der wird endlich am Freitagnachmittag in einer Tiefe von 2,60 Metern freigelegt, nachdem Wasser und Schlamm entfernt worden sind. Die Experten gehen zu 90 Prozent davon aus, dass dort 125 Kilo Sprengstoff mit einem ebenso schweren Metall ummantelt schlummern. Ein Schutzwall (20 mal fünf Meter) wird bereits angelegt. Wenn die Bestätigung am Freitag kommt, läuft das geplante Szenario der Sperrung und Entschärfung ab. Rund 150 Polizisten riegeln die Innenstadt bereits um 8 Uhr ab, keiner kommt mehr rein. Bis 11 Uhr sollen alle aus dem Evakuierungsbereich raus sein bzw. in der Sperrzone von der Straße runter sein.

Andreas Haselhoff von der gleichnamigen Gaststätte an der Ritterstraße musste bereits 150 fest gebuchten Frühstücks- und Mittagsgästen absagen. Noch schnell frühstücken am Sonntag und 11 Uhr raus sein ist nicht. Sein Vater Josef, zur Zeit der Bombardierung gut zehn Jahre, habe ihm gesagt: „Es wäre ein Wunder, wenn dort keine Bombe liegen würde.“ Im Elternhaus an der Jakobikirche sei er zum Glück während der Bombardierung nicht gewesen, weil die Familie Zuflucht auf einem Bauernhof habe finden können.

„Zutritt verboten“ wird es also aller Wahrscheinlichkeit für ihn und die Nachbarn inklusive der im St.-Katharinen-Stift und St.-Vincenz-Hospital auch ab Sonntag 8 Uhr wieder heißen. Dann darf weder der ärztliche Notdienst der niedergelassenen Ärzte noch der im Krankenhaus aufgesucht werden. Statt dessen müssen die Patienten am kommenden Sonntag den Weg ins Franz-Hospital in Dülmen antreten, wo die Notfallversorgung sicher gestellt wird.

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vom 29.01.2014
von: Uwe Goerlich

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