Grundlagenseminar zur Vegetationsbrandbekämpfung
Eigener Bericht vom 27. Oktober 2025
COESFELD (eig. Ber.). Obwohl das nasskalte Herbstwetter es an diesem Wochenende kaum vermuten ließ, stand für rund 30 Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Coesfeld alles im Zeichen sengender Hitze und lodernder Flammen – zumindest in der Theorie und in kontrollierten Praxiseinsätzen. Am vergangenen Samstag und Sonntag absolvierten die Kameradinnen und Kameraden aller drei Löschzüge ein intensives Grundlagenseminar zur Vegetationsbrandbekämpfung.
Geleitet wurde die Fortbildung vom Team des Waldbrandinstituts aus Ascheberg rund um Tobias Ehrich, das sich deutschlandweit auf Ausbildung, Beratung und Forschung im Bereich Wald- und Flächenbrand spezialisiert hat. In Theorieeinheiten wurden die Teilnehmenden zunächst mit den Grundlagen der Vegetationsbrandentstehung, verschiedenen Brandtypen, Einsatztaktiken und Sicherheitsaspekten vertraut gemacht. Ein Schwerpunkt lag dabei auf dem richtigen Verhalten bei Flächen- und Waldbränden, Wind- und Hanglagen, der Organisation von Einsatzabschnitten sowie dem effizienten Einsatz von Handwerkzeugen und Löschrucksäcken.
„Die zunehmenden Trockenperioden und heißen Sommer infolge des Klimawandels führen dazu, dass Vegetationsbrände auch in unserer Region immer wahrscheinlicher werden“, erläuterte Tobias Ehrich. Umso wichtiger sei es, dass Einsatzkräfte vorbereitet sind, „bevor es brennt“.
Am Samstagnachmittag und Sonntagvormittag folgten praktische Übungen: Auf einem Feld in Harle wurden mithilfe von Stroh verschiedene Brandverläufe simuliert. Eine zweite Ausbildungseinheit folgte im Bundesforst in Flamschen. Unterstützt durch einen Bundesförster, der viel Wissenswertes zum Thema Waldbau und Folgen des Klimawandels für den Wald berichtete, wurden in der Folge Techniken ausprobiert, um Schneisen anzulegen, Verteidigungspositionen einzurichten und Löschtechniken erprobt. Darüber hinaus übten die Teilnehmenden unter realitätsnahen Bedingungen das Markieren von Wegen und Gefahrenstellen, das Arbeiten in Trupps sowie das Zusammenspiel zwischen Handwerkzeug und herkömmlichen Löschmitteln. Auch der sichere Rückzug bei plötzlicher Windänderung wurde trainiert.
„Solche Lehrgänge sind enorm wichtig, um auf die sich wandelnden Herausforderungen im Einsatzdienst vorbereitet zu sein“, betonte Dominik Möller, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Coesfeld. „Unsere Einsatzkräfte investieren hier freiwillig ihre Freizeit, um sich weiterzubilden und im Ernstfall professionell und sicher handeln zu können.“
Nach zwei intensiven Tagen mit viel Fachwissen, Praxisnähe und Übungen fiel das Fazit durchweg positiv aus: Die Teilnehmenden nahmen wertvolle Erkenntnisse und praktische Erfahrungen mit – und vor allem das gute Gefühl, für die Zukunft ein Stück besser gewappnet zu sein.







