Feuerwehr Coesfeld

Alte Genossenschaft in Flammen

Coesfeld. Großeinsatz für die Feuerwehr in der Nacht zu Freitag: Die alte Genossenschaft an der Rekener Straße in Flammen. Ausgebrochen war das Feuer in einem Wohnmobil, das vor dem Gebäude stand. Die Brandursache ist noch unklar. Die Rekener Straße war nachts gesperrt, rund 50 Feuerwehrleute kämpften bis zwei Uhr morgens gegen die Flammen. Das Wohnmobil gehörte dem bekannten Musiker Freddy Homann. „Ich bin schockiert“ sagte er gestern.
Die Feuerwehr rückte um 22 Uhr aus – gemeldet worden war ein Wohnmobilbrand. „Als wir ankamen, waren die Flammen bereits auf das Gebäude übergeschlagen“, so Einsatzleiter Manfred Wiesmann. Die Alarmstufe sei sofort hochgesetzt worden – Großeinsatz. Am Bahnhof Trubel: Die Rekener Straße abgesperrt, rund 50 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen, zwei Löschzüge mit rund 10 Großfahrzeugen im Einsatz. Die Bahnlinie Coesfeld-Gronau musste gesperrt werden. Zu nennenswerten Beeinträchtigungen kam es aber nicht, weil nachts auf dieser Strecke keine Züge mehr fahren. Die Wehr löschte zeitweise auch von den Gleisen aus und zapfte zum Teil Wasser aus der Berkel. „Im Wohnmobil befand sich eine Flüssiggas-Anlage. Es bestand Explosionsgefahr“, so Wiesmann zu den möglichen Gefahren vor Ort. Das Gas war aber bereits entwichen und verbrannt, wie sich herausstellte. Bis zwei Uhr in der Früh hielt der Brand die Feuerwehr in Atem. Zum Schluss löschte sie die Schwelbrände von der Drehleiter aus. der Holzgiebel droht einzustürzen. Verletzte gab es durch das Feuer nicht.
Der Coesfelder Musiker Freddy Homann zeigte sich noch gestern schockiert. „Das Wohnmobil war so etwas wie mein Haus“, sagte er. Den Wohnwagen habe er vor zwei Tagen an der alten Genossenschaft abgestellt – „ich parke dort schon seit einigen Jahren mit Erlaubnis.“ Er sei im Tonstudio gewesen, als er die Nachricht vom Feuer bekam. Das ganze Ausmaß des Schadens werde ihm erst jetzt langsam bewusst. „Ich hatte im Wohnwagen alles, was ich brauchte, wenn ich unterwegs war. Ich mag keine Hotels, deswegen übernachtete ich oft im Mobil.“ Die ganze teure Bühnen-Garderobe für die Auftritte sei noch im Fahrzeug gewesen.
Ob die alte Genossenschaft gerettet oder abgerissen wird, sei noch nicht klar, sagte Rainer Brunn, Geschäftsführer der Raiffeisen Coesfeld-Legden. Der Raiffeisen gehört das historische Gebäude, das bis vor gut 20 Jahren Sitz und Lager der Genossenschaft war. 1981 zog die Genossenschaft zum Dreischkamp um, so dass das Gebäude an der Rekener Straße für seine bis dahin benötigten Zwecke nicht mehr gebraucht wurde. Zwischenzeitlich vermietete die Genossenschaft das Gebäude. Es stand jetzt aber bereits seit längerem leer. Das Gelände ist Bahneigentum. Wegen Einsturzgefahr wurde das ehemalige Lagerhaus gestern mit einem Zaun abgesichert. „Für uns ist ein Schaden von etwa 50.000 Euro entstanden“, schätzt Brunn.
Genau beziffern lässt sich laut Polizei die Schadenhöhe noch nicht. Das Gebäude hat auch eine historische Bedeutung.

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Zeitweise trugen die Feuerwehrleute Atemschutzgeräte. Foto: cs
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Einsatzplanung vor Ort: Die Feuerwehr rückte mit zwei Löschzügen zum Brand aus. Foto: nk
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GROSSEINSATZ für die Feuerwehr am Coesfelder Bahnhof: das ehemalige Lagerhaus der Raiffeisen Coesfeld-Legden brannte in der Nacht zu gestern. Ausgebrochen war das Feuer in einem Wohnmobil, das neben dem Gebäude abgestellt war. Die Brandursache steht nach Auskunft der Polizei noch nicht fest. Die Bahnlinie Gronau-Coesfeld wurde gesperrt.
Foto: Christoph Schnurpfeil
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