Herbstabschlussübung des Löschzuges 1 der Freiwilligen Feuerwehr Coesfeld
COESFELD. Dichter Rauch steigt in den Himmel, Trümmerteile liegen verstreut und häufen sich zu Schuttbergen. Martinshörner heulen auf, während die ersten Einsatzfahrzeuge des Löschzuges 1 der Feuerwehr Coesfeld am Unglücksort eintreffen. Vor ihnen: ein eingestürztes Mehrfamilienhaus, das nach einer heftigen Explosion in sich zusammengesackt ist. Mehrere Menschen werden vermisst, vermutlich unter den Trümmern begraben. Die Lage ist dramatisch, die Zeit drängt. Nur eine Übung, doch die hat es auf dem Gelände der Rettungshundestaffel Münsterland in sich: Eine höchst herausfordernde Lage für die Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Rettungshundestaffel, die im Rahmen der alljährlichen Herbstabschlussübung des Löschzuges 1 der Freiwilligen Feuerwehr hier versammelt sind. Während Einsatzleiter Frank Wiesmann die Lage erkunden und erste Maßnahmen einleiten lässt, rollt auch der Rettungsdienst an. „Je mehr Chaos an Einsatzstellen herrscht, desto ruhiger und koordinierter muss der Einsatz erfolgen“, weiß Wiesmann. Schritt für Schritt entrollt sich daraufhin ein gut orchestrierter Ablauf: Einsatzkräfte des Rettungsdienstes machen sich bereit, Verletzte zu versorgen. Parallel bereiten die ersten Trupps schweres Gerät vor, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Plötzlich erklingt ein Bellen: Die Rettungshundestaffel hat die Arbeit aufgenommen. Die speziell ausgebildeten Flächensuch- und Trümmerhunde schnüffeln konzentriert durch die Trümmerlandschaft und setzen alles daran, Überlebende zu orten. Markus Kremer, Gruppenführer der Rettungshundestaffel koordiniert den Einsatz in enger Abstimmung mit der Feuerwehr. „Kommunikation und das gegenseitige Wissen um die Abläufe und Arbeitsweisen sind an solchen Einsatzstellen fundamental“, so Kremer. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationen erweist sich als entscheidender Faktor für den Erfolg der Übung. Während die Feuerwehrkräfte mit schwerem Gerät Trümmer beseitigen und den Zugang zu den Verschütteten suchen, unterstützt die Rettungshundestaffel bei der Ortung der Vermissten. Der Rettungsdienst steht bereit, um verletzte Personen umgehend zu versorgen und die medizinische Rettung anzuleiten. Trotz der kniffligen Lage gelingt es den Einsatzkräften, insgesamt drei Menschen, Laiendarsteller aus den Reihen der Rettungshundestaffel, aus den Trümmern zu befreien. Weitere Personen, die infolge der angenommenen Explosion verletzt und verwirrt im Außengelände abgängig sind, werden durch Flächensuchhunde aufgefunden und von den Rettungsteams betreut. Einsatzleiter Frank Wiesmann lobt die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Einheiten: „Es war ein herausfordernder Einsatz, doch durch die enge Kooperation und die hervorragende Kommunikation konnten wir das Szenario erfolgreich bewältigen“, so Wiesmann. Solche Übungen seien unerlässlich, um im Ernstfall optimal vorbereitet zu sein, betonte auch Wehrführer Christoph Bäumer, der der Übung gemeinsam mit Gästen aus Verwaltung, Rat und Politik beiwohnte. Mit dieser Übung zeigte die Freiwillige Feuerwehr Coesfeld erneut, dass sie auch für anspruchsvolle Einsatzlagen gut gerüstet ist. Durch regelmäßige Übungen dieser Art wird sichergestellt, dass im Ernstfall jeder Handgriff sitzt und Menschenleben gerettet werden können.