Feuerwehr Coesfeld

Stürmische Zeiten

COESFELD. Zahlreiche umgestürzte Bäume – auch an den Hauptverkehrsstraßen Holtwicker Straße und Daruper Straße – heruntergefallene Dachziegel und umherfliegende Gegenstände – damit haben am Donnerstag die Verkehrsteilnehmer zu kämpfen. Sturmtief Friederike hat auch Coesfeld mit voller Wucht getroffen. Straßenbaumeister Markus Wichtrup vom städtischen Bauhof ist mit seinem 32-köpfigen Team den ganzen Tag unterwegs, um die Straßen wieder freizuräumen. Und das obwohl der Sturm weiter tobt und weitere Bäume drohen, auf die Straßen zu fallen. Eine Schülerin erlebt am Pius-Gymnasium eine böse Überraschung. Auf ihr Auto ist ein Baum gestürzt. Zum Glück ist sie zu der Zeit im Schulgebäude. Auch die Feuerwehr ist pausenlos im Einsatz. Seit den frühen Morgenstunden ist sie zu 104 Einsätzen ausgerückt. Im Rottkamp ist angesichts der Sturmlage ein Krisenstab eingerichtet worden, wie Richard Schulze- Holthausen, Leiter der Feuerwehr Coesfeld, mitteilt. Alle drei Löschzüge rücken mit insgesamt 55 Kräften aus, um Bäume auf Häusern, und Fahrbahnen zu beseitigen. Zwei Ölspuren werden beseitigt. Drei Mal lösen Brandmeldeanlagen aus, die die Retter ebenfalls in Atem halten. Am Ärztehaus am Markt verhindern die Feuerwehrleute mithilfe der Drehleiter, dass weitere Dachziegel vom hohen Gebäude fallen. Auch der Ortsverein des THW war mit sieben Einsatzkräften plus Fachberater im Dauereinsatz.

Die Innenstadt wirkt gespenstisch. Es sind kaum Menschen unterwegs, mancher Einzelhändler, wie Hut-Lips in der Süringstraße, entscheidet sich, den Laden zu schließen und seinen Mitarbeitern nachmittags freizugeben. „So einen Sturm habe ich noch nicht erlebt“, sagt Auszubildende Silke Vagedes. Für den Bauhof beginnt am Freitag das große weitere Aufräumen und Absichern.

 

 

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Lose Dachziegel auf dem Marktplatz

 


Gesperrt – geschlossen – eingestellt
Viele Straßen unpassierbar / Gericht und Finanzamt zu / Bahn fährt nicht / Schulen reagieren besonnen

COESFELD (fs). Vor allem dem Verkehr hat Orkantief Friederike zu schaffen gemacht. Zahlreiche Straßen mussten am Donnerstag wegen des Sturms zumindest zeitweise gesperrt werden. So war nachmittags noch auf der B 474 ab Höven Richtung Coesfeld kein Durchkommen mehr. Gesperrt wurden auch die Große Viehstraße und die Kupferpassage. Die Polizei sperrte zudem einen Teil der Walkenbrückenstraße ab, weil dort quer über die Fahrbahn Dachziegel heruntergekommen waren.
Das Amtsgericht und das Finanzamt haben ihre Mitarbeiter im Mittag nach Hause geschickt und geschlossen, weil auch dort Teile vom Dach abgedeckt wurden. An den Schulen blieb die Lage weitgehend entspannt. Vereinzelt hätten Eltern ihr Kind auch zu Hause  belassen, weiß Dorothee Heitz  vom Fachbereich Jugend, Familie, Bildung und Freizeit, die mit den Schulen in Kontakt stand. In den Pausen mussten die Schüler allerdings in den Gebäuden bleiben. „Da haben alle besonnen und gut abgestimmt reagiert“, lobt Heitz.  So habe es erfreulicherweise an den Schulen keine Verletzten gegeben. „Mit Blick auf die Beförderung hatten wir das Angebot gemacht, uns um Ersatzverkehr zu kümmern“, so Heitz. Allerdings sei für den Schulbus auf der Linie 674 in Sirksfeld zwischen den  Haltestellen Forsthaus und Bücker wegen umgestürzter Bäume auch am Freitag wohl noch kein Durchkommen. Die Bahn hatte den Verkehr komplett eingestellt. Auf vielen Linien fuhren auch Busse nicht. Erst heute sei mit weiteren Informationen zum Bus- und  Bahnbetrieb zu rechnen, hieß es.

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Die Walkenbrückenstraße war wegen zerschellter Dachziegel auf der Fahrbahn teilweise gesperrt. Foto: Florian Schütte

Acht Personen im Krankenhaus versorgt

COESFELD (mr). Acht Personen sind gestern zum Teil mit dem Rettungswagen in die Christophorus-Kliniken eingeliefert worden, weil sie Opfer des Sturmtiefs Friederike geworden sind. Geschäftsführer Dr. Jan Deitmer teilte mit, dass es sich um Patienten gehandelt habe, die sich durch Stürze vom Fahrrad oder durch umherfliegende Gegenstände Verletzungen zugezogen hätten. Unter anderem hätten Platzwunden versorgt werden müssen. In allen Fällen habe es sich um leichte Verletzungen gehandelt, sodass die Patienten das Krankenhaus schnell wieder verlassen konnten. Das medizinische Personal habe sich sehr kollegial gezeigt, betonte Dr. Deitmer. Denn auch die Mitarbeiter seien natürlich vom Sturm betroffen gewesen, unter anderem weil sie ihre Kinder von der Schule abholen mussten.

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