Feuerwehr Coesfeld

Penetrantes Piepen signalisiert Gefahr

Coesfeld. Sie hatten keine Chance, die fünf Menschen, die in der Nacht auf Heiligabend in Köln ums Leben gekommen sind. Als sie den Brand bemerkten, waren die Fluchtwege schon abgeschnitten. Schließlich starben sie an einer Rauchvergiftung. NRW-Innenminister Ingo Wolf (FDP) will, dass Rauchmelder in Neubauten zur Pflicht werden. Die Coesfelder Feuerwehr begrüßt diesen Schritt, den der Deutsche Feuerwehrverband schon lange gefordert hat.S
Stadtbrandinspektor Manfred Wiesmann hat zu Hause sieben Rauchmelder installiert, vor allem im Flur und in den Schlafzimmern. „Rauchmelder sind eine absolut geringfügige Investition und dabei sehr sinnvoll“, kann er nicht verstehen, dass in vielen Häusern keines der kleinen Plastikkästchen unter der decke hängt. Erst wenn es gebrannt habe, rüsten viele Nachbarschaften auf. Mit einem Melder „waren gewisse Zimmerbrände eher entdeckt worden“, ist der stellvertretende Wehrführer sicher. Und im Ernstfall ist jede Verzögerung fatal. Eine Rauchvergiftung kann schon nach zwei Minuten tödlich sein. Der Piepton der Rauchmelder reißt die Bewohner aus dem Schlaf. „Wenn man nicht gerade einen Liter Whiskey im Bauch hat, wird man garantiert wach“, sagt Wiesmann. „Der Melder piept in höchsten Maße penetrant.“
Ein zunehmendes Interesse an Rauchmeldern beobachtet im Moment Christa Schlüter aus der Elektroabteilung des Hagebaumarktes. Vier bis fünf Melder verkaufte sie vor Weihnachten pro Woche, zurzeit kommen täglich so viele Nachfragen. „Ich muss schon nachbestellen.“ Das Preisspektrum reicht von vier bis 40 Euro. Die günstigen Varianten bieten nur Basisfunktionen, die teuren melden einen Alarm sogar aufs Handy. Außerdem sind sie untereinander vernetzt und geben im Ernstfall alle Alarm. Schlüter empfiehlt auf das CE-Zeichen sowie die Prüfzeichen VdS, BSI oder UL und eine gute Batterie Wert zu legen.
„Ich denke, dass man auf Qualität achten muss“, sagt auch Elektromeister Klaus Mönning. 15 bis 20 Euro sollte ein Kunde schon investieren. Kollege Andreas Baumeister hat beobachtet, dass die kleinen Geräte zurzeit vielerorts Gesprächsthema sind. Die meisten griffen allerdings zu günstigen Varianten in Discountern oder Baumärkten.
Manfred Wiesmann empfiehlt jedem Haushalt mindestens ein bis zwei Rauchmelder zu installieren – in Fluren und Schlafzimmern, aber nicht in der Küche. Damit nicht jedes Schnitzel in der Pfanne die Rauchmelder zum Alarm bewegt.

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Wie funktioniert’s?

In einem unscheinbaren Plastikgehäuse hängen Rauchmelder an der Decke. In der Regel ist eine kleine Messkammer integriert, in der sich in kurzen Abständen Licht einschaltet. Treten Rauchpartikel ein, aktiviert das dabei entstehende Streulicht eine Fotozelle, die dann Alarm auslöst.
Die meisten Rauchmelder sind batteriebetrieben. Ist der AKKU leer, signalisiert der Melder das durch einen Piepton – bis zu 14 Tage lang, damit die leere Batterie den Bewohnern in jedem Fall auffällt.

 

 

 

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