Feuerwehr Coesfeld

Übung: Explosion im Museum

Löschzug I probt Ernstfall am Walkenbrückentor / Retter sehen sich gut gerüstet

-wi- Coesfeld. Nieselregen dominiert diesen grauen Samstag, nur vereinzelt schlendern Menschen über den Schützenring, als eine ohrenbetäubende Explosion aus dem Stadtmuseum die herbstliche Stille zerreißt. Aus den Fenstern im 1. Obergeschoss schlagen Flammen, dichter Brandrauch ist weithin sichtbar. Aus dem brennenden Gebäude sind laute Hilferufe zu vernehmen.

Das glücklicherweise nur fiktive Szenario ist die schwierige Ausgangslage für die diesjährige Herbstabschlussübung des Löschzuges I. „Wir gehen in dieser Übung davon aus, dass es während Bauarbeiten im Ostflügel des Gebäudes zu einer Explosion und einem Brand gekommen ist“, erklärt Christoph Bäumer, der gemeinsam mit Christian Dieker die Einsatzleitung inne hat. „Neben zwei vermissten Arbeitern hält sich auch noch eine Gruppe Schüler im Museum auf“, ergänz er.

Für die anrückenden Wehrmänner gibt es eine breite Palette an Aufgaben gleichzeitig auszuführen. Bereits während der Anfahrt auf dem Löschfahrzeug rüsten sich die ersten Helfer mit Atemschutzgeräten aus, um sofort in das brennende Gebäude eindringen zu können und die vermissten Arbeiter und hilflosen Schüler zu retten. „Bei der Menschenrettung in brennenden Gebäuden geht es um jede Minute“, weiß einer der Männer zu berichten, während er sich die Atemschutzmaske überstreift. Während erste Angriffstrupps mit Rettungsgerät und Strahlrohr das Gebäude betreten, begibt sich auf dem Mühlenplatz die Drehleiter in Stellung, um die Flammen von oben zu bekämpfen und die wertvollen Kulturgüter im Inneren des Museums zu schützen. Gleich daneben bringen in grell orangefarbene Schwimmwesten gekleidete Retter ein Boot zu Wasser, um Menschen zu retten, die auf der Flucht vor Flammen und giftigem Rauch in die Umflut gesprungen sind. Im Hintergrund werden bereits Straßen gesperrt und die Wasserversorgung aufgebaut.

Da können am Rand der Übung auch Bürgermeister Heinz Öhmann und Dezernent Dr. Thomas Robers nur staunen. Was den geladenen Gästen aus Stadtverwaltung, Rat und Politik zunächst wie ein wildes Durcheinander vorkommt, setzt schnelle Planung, präzise Instruktionen und vor allem andauerndes Training jedes Handgriffes voraus, wie Löschzugführer Georg Wolter verdeutlicht: „Die Herbstabschlussübung bringt die Einsatzkräfte bewusst an die Grenze dessen, was ein einzelner Löschzug erreichen kann. Wir wollen unseren Gästen, der Bevölkerung und uns selbst zeigen, zu was wir in der Lage sind. Auch eventuelle Schwachstellen in Ausrüstung oder Einsatzroutinen können so aufgedeckt und behoben werden.“

Nach kaum 70 Minuten können die Einsatzleiter Bäumer und Dieker den Übungsteilnehmern und Gästen verkünden „Feuer unter Kontrolle, alle vermissten Personen erfolgreich gerettet“. So schnell, wie die Wehrmänner ihre Ausrüstung und Schläuche in Position gebracht haben, verladen sie sie nun wieder auf die Löschfahrzeuge. In der Gewissheit, im Ernstfall gut gerüstet zu sein, fahren sie in Richtung Feuerwache, während am Walkenbrückentor der graue Herbst wieder das Bild dominiert.

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