Feuerwehr Coesfeld

Urnenasche statt Giftpulver

Vor der alten Genossenschaft an der Rekener Straße löste ein Wohnmobil einen Großbrand aus.

Alarm in der Agentur für Arbeit / 100 Einsatzkräfte beziehen Position / Areal für vier Stunden gesperrt
von Ulrike Deutsch

Coesfeld.Ein Dutzend Rettungswagen stehen Donnerstagnachmittag vor dem Cinema, 100 Einsatzkräfte sind bereit, das DRK hat ein Zelt aufgebaut, die Feuerwehr ist in kompletter Stärke aufgefahren. Dann, es ist 15:15 Uhr, kommt die Nachricht, die alle aufatmen lässt: Das verdächtige Pulver, das am Vormittag auf der Poststelle der Agentur für Arbeit aus einem Brief gerieselt ist und den Großeinsatz ausgelöst hat, ist nicht etwa ein giftiger Stoff, sondern eine harmlose Substanz. „Urnenasche“, wird Polizeisprecher Ralf Storcks später mitteilen.

Vier Stunden lang ist der Bereich an der Holtwicker Straße großräumig abgeriegelt. Das Gebäude der Agentur für Arbeit ist evakuiert. Ein rot-weißes Flatterband markiert eine innere Sperrzone auf dem Parkplatz, die Menschen weder betreten noch verlassen dürfen, um das vielleicht giftige Pulver nicht zu verbreiten. Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind vor Ort, allen voran Beigeordneter Dr. Thomas Robers, der sich ein Bild von der Lage macht. Wie aus einem Katastrophenfilm sehen die in Schutzanzüge gekleideten Spezialkräfte der Feuerwehr Essen aus, die angerückt sind, um das Pulver vor Ort zu analysieren. Einsatzleiter Richard Schulze-Holthauusen, Chef der Coesfelder Feuerwehr, ist sichtlich erleichtert. „Wir können Entwarnung geben“, sagt er. „Die Substanz ist ungefährlich, Menschen sind nicht zu Schaden gekommen.“ Trotzdem ist er sauer: „So ein Einsatz ist ärgerlich. Die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute haben ihre Zeit vergeblich geopfert.“

Mit Fassung trägt Karl Hövel (Cinema) den Zwischenfall: „Ausgerechnet an so einem attraktiven Kinotag zwischen den Feiertagen konnten die Zuschauer das Cinema nur schwer erreichen. Eine Menge Leute, die vorbestellt hatten, sind gar nicht gekommen.“

Anders die Bürgerhalle: Andrè Terwey hat extra aufgemacht, um den Einsatzkräften bei dem Nieselwetter einen trockenen Aufenthaltsort anzubieten. Als der Einsatz zu Ende ist, findet sich eine Gruppe zum Essen ein. Matthias Rulle (Brauhaus Stephanus) hat kurzentschlossen Schnitzel geliefert.


 

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Das Bild zeigt zwei Spezialkräfte der Feuerwehr Essen, die aussehen wie aus einem Katastrophenfilm.
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Rund ein Dutzend Rettungswagen stehen einsatzbereit auf dem Parkplatz des Cinema.

 


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Westline vom 28.12.2012

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