Feuerwehr Coesfeld

130 Jahre Zug 1 – Kuchen, Blaulicht, Explosionen

-wi- Coesfeld. Steingrau hängen die Wolken am Sonntagmorgen über dem Dreischkamp. Eine einsame Möwe kreist über der Feuerwache und sieht interessiert nach dem bunten Treiben am Boden. „Hoffentlich hält das Wetter jetzt noch eine halbe Stunde“, murmelt Löschzugführer Bernd Lechtenberg nervös. Neben ihm auf dem Hof haben die Wehrmänner einen Altar aufgebaut, aus Leiterteilen und Strahlrohren sind große Kreuze geworden. Die Bänke im Innenhof der Wehr füllen sich schnell, Kinder toben durch die Reihen. Dann geht es auch schon los. Dechant Johannes Hammans feiert mit den vielen Gläubigen eine wunderschöne Familienmesse. Die Kinder aus dem Kindergarten „Die Arche“ führen aufgeregt ihren „Feuertanz“ vor und ernten viel Applaus.

„Es ist einfach interessant einmal aus der Nähe sehen zu können, wie die Feuerwehr arbeitet“, sagt ein Besucher und lässt sich von einem Wehrmann die Ausrüstung im Löschgruppenfahrzeug zeigen. Alle Fahrzeuge stehen den Besuchern offen, jedes Gerät wird erklärt. „Für unsere Kinder ist die Feuerwehr natürlich ein ganz besonderes Erlebnis“, sagt eine junge Mutter und kauft für ihren Sohn einen Feuerwehrhelm aus Plastik. Ein Highlight für die Kleinen sind die Rundfahrten mit Blaulicht und Martinhorn. An den Löschwänden üben sie mit echten Feuerwehrschläuchen das löschen. „Das macht richtig Spaß“, findet eine kleine Nachwuchsfeuerwehrfrau. Wem Rundfahrten und Löschübungen nicht liegen, lässt sich in der Fahrzeughalle schminken oder sieht den vielen spektakulären Vorführungen wie der Fettexplosion oder der Unfallrettung zu. Moderator Dirk Hagebölling kommentiert alles sachkundig und gibt wertvolle Tipps für daheim. „Die einfachste Methode, einen Fettbrand im Topf zu löschen, ist es den Deckel auf den Topf zu legen. Natürlich ist das nicht sehr spektakulär, darum zeigen wir jetzt mal, was passiert, wenn man Wasser in den Topf kippt.“ Kurz darauf schießt eine riesige Stichflamme in den Himmel. Die Hitze ist noch Meter vom Topf entfernt spürbar.

In der Feuerwache präsentiert sich derweil die Modellbaugruppe mit liebevoll gestalteten Landschaften und Feuerwehrfahrzeugen im Maßstab 1:87. An den Plexiglaswänden vor den Dioramen drücken sich Kindernasen platt. Ob Schneechaos oder Bauernhofbrand, detailreich werden die Einsätze der Feuerwehr hier nachgestellt. Im Raum daneben genießen die Eltern im Café „Löschschaum“ selbstgemachte Kuchen und Kaffee. Selbst kurz vor 18.00 Uhr ist das Gelände der Feuerwehr noch gut besucht. „Ein voller Erfolg“ resümiert Lechtenberg am Abend. „Mehrere tausend Besucher waren über den Tag verteilt hier. Es ist schön zu sehen, dass das Interesse an unserer Arbeit nach wie vor so hoch ist. So können wir dann auch die nächsten 130 Jahre noch weitermachen.“, lacht er.

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130 Jahre Zug 1 – Gespannte Blicke auf die Wehr

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