Feuerwehr Coesfeld

Martinszell – Preis verursacht Kopfschmerzen

Neubau Feuerwehrhaus Martinszell

Feuerwehrhaus Neues Gebäude in Martinszell soll 1,5 Millionen Euro kosten
Waltenhofener Gemeinderäte fassen dennoch Grundsatzbeschluss für den Bau
von Silvia Reich-Recla


Waltenhofen
Aus zwei mach eins. Das war schon vor fast 40 Jahren bei den Feuerwehren Martinszell und Oberdorf so. Die zwei Vereine verschmolzen zur Feuerwehr Martinszell. Das Feuerwehrhaus in Oberdorf blieb allerdings. Das war auch gut so, denn sonst hätte das 1976 gekaufte Löschfahrzeug keinen Unterstellplatz gefunden. Der Grund<: „Das Feuerwehrhaus Martinszell wurde 1972 mit zu kleinen Toren gebaut“, sagt Peter Dürheimer, Vorsitzender des Feuerwehrvereins und seit Jahrzehnten aktiver Feuerwehrler. Ein kleiner Unimog (52 Jahre alt) und ein 33 Jahre altes TSF (Tragkraftspritzeinfahrzeug) passen in die Doppelgarage direkt neben dem Bauhof in Martinszell. Jetzt sei es an der zeit, die Situation zu verbessern. Ein neues Feuerwehrhaus soll her. Der Gemeinderat Waltenhofen fasste dazu den Grundsatzbeschluss – nach langer Diskussion.

Dass ein Haus für die drei Fahrzeuge sein muss, da waren sich die Gemeinderäte einig. Aber dass die Gemeinde dafür über 800.000 Euro (Gesamtkosten 1,5 Millionen Euro) aufbringen soll, verursachte manchem „Kopfschmerzen“, beispielsweise Christian Kühnel. Er war, wie viele andere Gemeinderäte auch, von einem Anteil von rund 300.000 Euro für die Gemeinde ausgegangen. Die Berechnungen ergaben ein anderes Bild (siehe Infokasten). Kühnel und Kollegen suchten deshalb nach Alternativen. „Wäre denn nicht ein Anbau am Bauhof in Martinszell möglich?“ Kennerknecht verneinte, schließlich soll auch der Bauhof mit umziehen. Auch für die Fahrzeuge für den Winterdienst seien die derzeitigen Bauhofgaragen zu niedrig. „Die Bauhofmitarbeiter müssen vor dem Parken das Licht vom Unimog schrauben.“

„Könnte man nicht ein Fahrzeug in Waltenhofen unterbringen?“

Boris Schuster regte an, ein anderes Grundstück, als das vorgesehene an der Illerstraße zu suchen, denn dieses sei ja für den Wohnbau vorgesehen und ließe sich sicherlich gut verkaufen. Kennerknecht verneinte erneut und wies auf die darüberliegende Hochspannungsleitung hin. Könnte man nicht auch ein Fahrzeug in Waltenhofen unterbringen?, fragte Rita Schrösser – oder wäre gar ein Fahrzeugtausch mit Waltenhofen möglich? Das verneinte wiederum Feuerwehrleiter Dürheimer, der auch bei der Gemeinderatssitzung in Waltenhofen war. „Keines der Waltenhofener Fahrzeuge passt in die Garage in Martinszell rein“. Wie man es dreht und wendet, der Neubau scheint unausweichlich, auch vor dem Hintergrund dass ein neues Logistikfahrzeug das alte TSF ersetzen soll, und solch ein Wagen in keine der beiden Garagen, weder in Martinszell noch in Oberdorf, passt. Und warum brauchen die Feuerwehrler einen neuen Wagen? Kommandant Elmar Mair: „Wir haben gelegentlich Bremsprobleme. Das ist untragbar bei Einsätzen.“ Außerdem seien kaum noch Ersatzteile herzubekommen. Für 165.000 Euro sei das gewünschte Fahrzeug zu bekommen (Zuschuss rund 26.000 Euro).

Letztendlich stimmten die Gemeinderäte einhellig für den Kauf – und fassten mit großer Mehrheit den Grundsatzbeschluss zum Bau eines neuen Feuerwehrhauses in Martinszell.

Neues Feuerwehrhaus

  • Im neuen Feuerwehrhaus an der Illerstraße in Martinszell sollen auch der Trachtenverein (Übungsraum) und die Krieger- und Soldatenkameradschaft (Fahnenraum) Platz bekommen, zwei Garagen sind für den Bauhof vorgesehen.
     
  • Die Gemeinde hat Kosten in Höhe von
    1,5 Millionen Euro
    berechnet. Finanziert werden soll das Haus durch den Verkauf des Feuerwehrhauses in Oberdorf (125.000 Euro), des Feuerwehrhauses mit Bauhof in Martinszell (397.000 Euro) und durch staatliche Zuwendungen (150.000 Euro). Verbleiben für die Gemeinde rund 800.000 Euro. (sir)
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So sieht die Feuerwehrgarage in Oberdorf aus: Sie ist in einer Doppelhaushälfte untergebracht. In Zukunft soll ein großes neues Gebäude in Martinszell Platz für alle drei Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr bieten.

 Allgäuer Zeitung Kempten / Oberallgäu
vom 27. September 2013

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