Feuerwehr Coesfeld

Übung: Brand in der Ludgerikirche

Auszüge aus dem Jahresrückblick der Pressestelle der Stadt Coesfeld von der Homepage der Stadt.

von Alexander Bitting

Coesfeld . Der Junge, der von zwei Feuerwehrkräften aus dem Pfarrhaus St. Ludgerus getragen wird, ist vollkommen erschöpft und hustet. Er wird vorsichtig auf den Boden gelegt. „Mir tut mein Bein weh“, sagt das Rauchopfer, das im Pfarrhaus eingeschlossen war und gerettet werden musste. Die Feuerwehrmänner rufen Rettungssanitäter, die sich um den Jungen kümmern und ihn schließlich auf einer Rettungsliege abtransportieren. Die Situation ist ernst und nichts erinnert in diesem Moment daran, dass es sich nur um eine Übung handelt.

Die Feuerwehr Coesfeld hatte in Kooperation mit der Feuerwehr Reken, welche die Unfallopfer darstellen, eine Brandübung in Realzeit initiiert. Diese dient zur Überprüfung der Einsetzbarkeit der Feuerwehr Coesfeld. Durch eine Gas-Verpuffung in der Ludgerus-Kirche ist das Feuer auf den Dachstuhl übergeschlagen. Auch das angrenzende Pfarrhaus ist völlig verraucht. Sowohl in der Kirche, der Bücherei als auch dem Pfarrgebäude sind Personen eingeschlossen. Richard Schulze-Holthausen, Leiter der Feuerwehr Coesfeld, alarmiert alle verfügbaren Einsatzkräfte in Coesfeld. Nachdem Feuerwehrwagen, Rettungskräfte und die Polizei eintreffen, bilden sich kleine Trupps, die sich aufteilen und auf Anweisung ihrer Truppenleiter den Brand bekämpfen und die Opfer suchen. Von den eingeschlossenen Brandopfern hört man aus Fenstern und Kellerschächten immer wieder ein verzweifeltes „Hilfe!“ nach außen dringen.

Ausgestattet mit Atemschutzmasken dringen die Einsatzkräfte in die Kirche und das Pfarrhaus ein. Die Stimmung ist hektisch, inzwischen ist der gesamte Abschnitt der Loburger Straße durch Fahrzeuge blockiert und abgeriegelt.

Niemand außer Bürgermeister Heinz Öhmann und Pfarrer Johannes Hammans wusste von dieser groß angelegten Übung. „Mich riefen schon Anwohner zuhause an, ob ich wüsste, dass mein Pfarrhaus brennt“, schmunzelt Hammans, der sich das Spektakel nicht entgehen lässt.

Aus dem Pfarrhaus schrillt das Piepen der Rauchmelder, immer wieder bekommen die Einsatzkräfte Anweisungen über ihre Funkgeräte, die ganze Straße ist in ein Meer von grellem Blaulicht getränkt. „Ihr müsst gründlich suchen. Es wird immer noch eine Person vermisst!“, weist ein Truppenleiter seine Kräfte an.
Letztendlich werden aber alle vermissten Personen gerettet und die Übung erfolgreich beendet.

Richard Schulze-Holthausen, der die Übung in Zusammenarbeit mit Winfried Schmeing und Michael Großfeld geleitet hat, zeigt sich zufrieden: „Die Feuerwehr Coesfeld hat alle Personen gerettet. Alle Einsatzkräfte haben hervorragend gearbeitet und auch die Zeitvorgaben umgesetzt.“

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Rettung über den Balkon: Im Drehbuch der Übung steht, dass in der Kirche, im Pfarrhaus und in der Bücherei Menschen eingeschlossen sind.
Fotos: Alexander Bitting 
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Übergabe der „Verletzten“ an den Rettungsdienst. 

 

 

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